Stabilisatoren des Knies
Wie das Kreuzband dem Gelenk Halt gibt
Gerade im Profifußballbetrieb hört man es immer wieder. Ein Spieler zieht sich einen Kreuzbandriss zu und wird das nächste halbe Jahr ausfallen. Doch nicht nur für Berufssportler ist der Kreuzbandriss ein drohendes Risiko, auch für viele Hobbysportler gehört ein Kreuzbandriss zu einer der größten Gefahren. Etwa alle sechseinhalb Minuten reißt in Deutschland ein Kreuzband, über 80.000 Mal im Jahr. Ein lautes Knacken, beinahe wie das Geräusch eines reißenden Seiles, begleitet von einem stechenden Schmerz und da ist es passiert. In den meisten Fällen, etwa 70 Prozent, trifft es das vordere Kreuzband, das dann teilweise oder gar vollständig gerissen ist. Medizinisch spricht man hier von einer sogenannte Kreuzbandruptur.
Das Kniegelenk besteht aus mehreren Bändern. Das vordere und das hintere Kreuzband, die sich zentral überkreuzen (daher der Name), bilden das Herzstück des Gelenkes. Gemeinsam mit den Seitenbändern verhindern sie ein Überstrecken oder Überdehnen und sind dadurch hohen Belastungen ausgesetzt. Frauen sind oftmals häufiger von einem Riss des Kreuzbandes betroffen, da ihre Bänder einen geringer Durchmesser als die der Männer aufweisen und somit ein höheres Risiko tragen. Das Kreuzband spielt eine entscheidende Rolle innerhalb unseres Kniegelenks, da es wie ein Frühwarnsystem agiert. Sobald es eine gefährliche Verschiebung spürt, sendet das Kreuzband einen Impuls Richtung Rückenmark, worauf die umliegende Schutz- und Stabilitätsmuskulatur in Position gebracht wird. Ohne diese Signale erfolgt eine schützende Reaktion meist zu spät.
Doch oftmals reagieren Patienten zu spät auf einen Kreuzbandriss oder erkennen selbigen gar nicht als solchen, sondern tuen ihn beispielsweise als Verstauchung ab. Keine Bewegungsflexibilität, Gangunsicherheit, starke Schmerzen im Inneren des Knies, eine Schwellung des Gelenks oder auch ein blutiger Erguss sind typische Zeichen eines Kreuzbandrisses. Häufig wird erst viele Jahre später die richtige Diagnose gestellt.
In vielen Fällen ist eine Operation sinnvoll und notwendig, lesen Sie dazu mehr hier. Ab und an kann diese jedoch umgangen werden, indem das betroffene Kniegelenk durch eine passende Schiene, sowie entzündungshemmende Medikamente ruhig gestellt wird. Mit einem begleitenden Training für die Kräftigung der Beinmuskulatur erhält man wieder Stabilität und Sicherheit im Knie. Der Heilungsprozess kann jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Profisportler werden häufig schon nach einem halben Jahr wieder fit, bei Freizeitsportler ist jedoch die Regel ein Jahr Pause um das Knie nicht weiteren Gefahren auszusetzen.